21: Der letzte Auftritt

KLEINE.WELT.BÜHNE.LEIPZIG 2011: Theatrale Verbohrtheit zwei

„Es ist, um wahnsinnig zu werden. Und die Wahnsinnigen sind es,
die töten . . . Ich werde es nicht ertragen, ohne dich zu leben, ohne
dein Gesicht, das ich anbete, und das mir die Lust einflößt, einen
Revolver zu nehmen und auf dieses Gesicht zu schießen.“

Jean Cocteau

Sie ist unschön zu Ende gegangen, die Affäre mit Ben. Christine, die Verlassene, kann und will dieses Ende nicht akzeptieren, ihr Angebeteter aber hat sich verschlossen und geht ihr aus dem Weg. Doch die Frau, eine  Schauspielerin – noch fremd in der Stadt, daher ohne Freunde und eh in einer Sinnkrise – klammert und muss irgendwohin mit ihrer negativen Energie, mit ihren Empfindungen und ihrer Einsamkeit. Also hockt sie sich vor ihren Kassettenrecorder und bespricht ein Tape für den Widerspenstigen, der ihr keine Chance geben mag. Ein letzter Auftritt der Künstlerin, eine temperamentvolle Abrechnung, bei der sich Wut, Frust, Depression, Trotz und Melancholie entladen. Und man fragt sich, was sie tun wird, wenn das Band zu Ende ist . . .
Ein Monolog zwischen Seelen-Striptease und mühsamem Abstützen an einer selbstgebauten brüchigen Fassade.


Regie und Ausstattung: Dietmar Voigt | Spiel: Verena Noll | Text: Mark Daniel (SZENE-Redakteur der LVZ-Kulturredaktion. Dies ist sein erstes Theaterstück.)