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Der Zementgarten

nach dem Roman von Ian McEwan

„So! War das nicht ein schöner Schlaf?“
Ian McEwan: Der Zementgarten

Der Vater stirbt und hinterlässt eine Menge Zement. Die Mutter, nun allein mit ihren vier Kindern, wird schwer krank. Und stirbt kurz darauf. Die Kinder sind jetzt allein. Sie wollen sich nicht trennen, sie wollen keine Veränderung, sie wollen eine Familie bleiben. Und erzählen niemandem vom Tod der Mutter. Begraben ihre Mutter im Keller, der Zement wird nützlich. Und dann? Dann spielen die Kinder ihre Spiele und werden zu Erwachsenen. Und wieder gibt es Vater, Mutter, Kinder und es wird gekocht und geputzt, es gibt Streit und es gibt Sex. Ein schrecklich schönes Paradies, wäre da nicht die Außenwelt. Die Außenwelt, die einbricht in die Familie und den Wahn zerstört.

Die Geschichte, die Ian McEwan in seinem berühmten Buch „Der Zementgarten“ erzählt, übt eine unglaubliche Faszination aus und lässt einen gleichzeitig fassungslos zurück. Zu pervers erscheint die Umkehrung der klassischen Familie in ein Regime der Kinder. Kinder, die machen, was sie wollen. Die einander hassen, die scheinbar kalt ihre Leben weiterleben während die Mutter tot unter ihnen liegt und denen trotzdem nichts wichtiger ist als die Familie. Die sich als untrennbare Einheit sehen, und bei denen Inzest ganz natürlich und nichts Verbotenes ist. Doch warum ist es für uns so unfassbar, dem Treiben der Kinder zu zusehen? Ist Familie immer noch ein Sehnsuchtsort? Ist Familie selbst dann ein Heim, wenn alles auf den Kopf gestellt und falsch erscheint? Was passiert, wenn man die Sittlichkeit verlässt und sich eine neue Welt erschafft? Eine Kinderwelt. Und dann entdeckt, dass sie alles andere als unschuldig ist.


Leipzig Almanach (Doreen Kunze): „Mit ihrer Inszenierung von Der Zementgarten werfen Köhler und Günther nicht nur die Frage nach Normalität im Zusammenleben auf. Durch die groteske Familienszenerie wird der Zuschauer ebenso gezwungen, die scharfe Grenze zwischen richtigem und falschem Handeln in fremden Kontexten zu überdenken.


LVZ (Dimo Rieß): „Die Familie, wie sie die Cammerspiele auf die Bühne bringt, steht stellvertretend für jedes isolierte Ordnungssystem. Da schimmert sie durch , die Universalität eines Stoffes aus den 70er Jahren, in Zeiten, die als Epoche des Zerfalls der klassichen Familie gilt.“


radio mensch (Thomas Kirsche): „Den Cammerspielen in Leipzig ist mit dem Zementgarten etwas gelungen, wonach man in den Programmen der großen Theater in Leipzig vergeblich sucht: Echt gutes Theater mit Herz und Verstand und ohne den Zuschauer eine Meinung aufdrücken zu wollen.


Regie: Christopher Köhler, Lisa Günther | Dramaturgie: Leonie Geisinger | Assistenz: Lisa-Marie Hobusch | Es spielen: Tala Al-Deen, Tim Josefski, Caroline Kaiser, Julia Pohl, Max Schaufuß | Bühne/Ausstattung: Liese Endler | Technik/Ausstattung: Nico Röske

So! War das nicht ein schöner Schlaf?“

Ian McEwan: Der Zementgarten

Der Vater stirbt und hinterlässt eine Menge Zement. Die Mutter, nun allein mit ihren vier Kindern, wird schwer krank. Und stirbt kurz darauf. Die Kinder sind jetzt allein. Sie wollen sich nicht trennen, sie wollen keine Veränderung, sie wollen eine Familie bleiben. Und erzählen niemandem vom Tod der Mutter. Begraben ihre Mutter im Keller, der Zement wird nützlich. Und dann? Dann spielen die Kinder ihre Spiele und werden zu Erwachsenen. Und wieder gibt es Vater, Mutter, Kinder und es wird gekocht und geputzt, es gibt Streit und es gibt Sex. Ein schrecklich schönes Paradies, wäre da nicht die Außenwelt. Die Außenwelt, die einbricht in die Familie und den Wahn zerstört.

Die Geschichte, die Ian McEwan in seinem berühmten Buch „Der Zementgarten“ erzählt, übt eine unglaubliche Faszination aus und lässt einen gleichzeitig fassungslos zurück. Zu pervers erscheint die Umkehrung der klassischen Familie in ein Regime der Kinder. Kinder, die machen, was sie wollen. Die einander hassen, die scheinbar kalt ihre Leben weiterleben während die Mutter tot unter ihnen liegt und denen trotzdem nichts wichtiger ist als die Familie. Die sich als untrennbare Einheit sehen, und bei denen Inzest ganz natürlich und nichts Verbotenes ist. Doch warum ist es für uns so unfassbar, dem Treiben der Kinder zu zusehen? Ist Familie immer noch ein Sehnsuchtsort? Ist Familie selbst dann ein Heim, wenn alles auf den Kopf gestellt und falsch erscheint? Was passiert, wenn man die Sittlichkeit verlässt und sich eine neue Welt erschafft? Eine Kinderwelt. Und dann entdeckt, dass sie alles andere als unschuldig ist.

Regie: Christopher Köhler, Lisa Günther

Dramaturgie: Leonie Geisinger

Regie-Assistenz: Lisa-Marie Hobusch

Es spielen: Tala Al-Deen, Tim Josefski, Caroline Kaiser, Julia Pohl, Max Schaufuß

Bühne/Ausstattung: Liese Endler

Technik/Ausstattung: Nico Röske