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Es hätte alles ganz anders sein können

nach Motiven von Lars von Trier, Marlen Haushofer und Sylvia Plath

Ich fühle mich auf einen kalten Stern verbannt, empfinde nichts als diese schreckliche, hilflose Betäubung. Ich schaue auf die warme irdische Welt hinab. Auf Liebesnester, Kinderwiegen, gedeckte Tische, auf all das tolle Treiben des Lebens auf dieser Erde und komme mir weit weg vor, umgeben von einer Wand aus Glas.
Sylvia Plath, Tagebücher

Vorabend des Weltuntergangs. Anders als für ihre Schwester Claire ist das Leben für Justine eine schier nicht zu bewältigende Aufgabe. Isoliert und unverstanden steht sie der Welt gegenüber. Nirgendwo kann Justine Rückhalt finden. Nicht im Job in der Werbung, in dem sie brilliert und den sie abgrundtief hasst. Nicht in der Fürsorge ihrer Schwester, die ihr so nah und zugleich so fremd ist. Und auch nicht in der Liebe Michaels, der so rücksichtsvoll und liebevoll gegen ihre Traurigkeit ankämpft. Für ihn versucht sie es mit einer Hochzeit, doch die Träume von Normalität und Sicherheit fallen schon auf dem Fest in sich zusammen.

Lars von Triers Melancholia ist der Ausgangspunkt für einen Abend über die lähmende Angst, sich für einen Lebensentwurf entscheiden zu müssen.


Es spielen: Philipp Jurczok, Verena Stier, Jasmin Thesenvitz | Regie: Sören Zweiniger | Dramaturgie und Regieassistenz: Agnes Fink | Ton: Eike Mann


Sören Zweiniger, geboren in Karl-Marx-Stadt, jetzt Wahlleipziger, studiert Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“. Nach ersten Erfahrungen im Medien-Team am Spinnwerk hat er zahlreiche Theater-Projekte in der Leipziger Off-Szene begleitet. In den Cammerspielen war er bereits an den Produktionen Paramorphosen und Das Blaue, Blaue Meer beteiligt. Nun folgt seine erste eigene Regiearbeit mit Es hätte alles ganz anders sein können.


Agnes Fink, geboren 1992 in Augsburg, studiert Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig. In der Spielzeit 2012/13 war sie als Dramaturgin im Spinnwerk Leipzig tätig. 2014 betreute sie die Produktion „Das blaue blaue Meer“ an den Cammerspielen.