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Partizipation im Politischen Theater

Werkschau der internationalen Workshop-Reihe zu den Möglichkeiten und Grenzen des Forumtheaters

Politik im Theater bewegt sich in den Spannungsfeldern von Suggestion (Einfühlung) und Agitation (Überzeugung) bzw. Partizipation (Aktivierung) und Intervention (Veränderung). Neben der Suggestion normativer Werte, der Agitation politischer Inhalte von der Bühne aus, geht es auch immer darum, den Produktionsprozess und die Bühnenhandlung vor dem gesellschaftlichen Hintergrund selbst politisch zu machen. Das kann über die Art und Weise geschehen, wie das Publikum zur (An)Teilnahme bewegt wird, über die Verortung der theatralen Vorgänge oder über die Art und Weise des Produzierens von Theater selbst. Entsprechend sind die Zugänge und Ansätze für ein politisches Theater vielfältig.

Foto: Felix Almes

Das sogenannte „Forumtheater“ in der Tradition von Augusto Boal ist eines der berühmten Beispiele das Theater politisch zu machen. Die Workshop-Reihe „Partizipation im Politischen Theater“ will daran anschließen und die Grenzen des Forumtheaters ausloten, die Möglichkeiten der Aktivierung und Öffnung des Publikums erkunden und mit dem „Theaterabend“ als soziale (Bildungs)Veranstaltung experimentieren. Was ist ein „Forum“ auf der Bühne? Wann wird die Bühne zum Versammlungsort? Und welche theatralen Mittel stehen uns für eine Begegnung auf offener Bühne zur Verfügung?

Soziokulturelle Theatermacher/-innen aus Portugal, Spanien und Deutschland geben in einer Reihe von fünf aufeinander aufbauenden Workshops theoretische und praktische Einblicke in ihre Arbeitsweise. Zum Abschluss werden die Ergebnisse der gemeinsamen Workshoparbeit in einer kleinen experimentellen Werkschau mit Publikum in den Cammerspielen Leipzig am Samstag, den 09.07.2016, ab 20 Uhr erprobt.

Die Workshops in englischer Sprache finden vom 04.-08.07.2016 auf der Probebühne der Theaterwissenschaft statt (Spinnereistraße 7, Halle 18). Jeweils sechs bis zehn Menschen können daran teilnehmen. Anmeldungen unter: kontakt[at]gruppe-tag.de.

Weitere Infos zu den Workshops: http://gruppe-tag.de

Ein Projekt der gruppe tag in Kooperation mit den Cammerspielen Leipzig, dem Institut für Theaterwissenschaft Leipzig und der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Das Theaterkollektiv gruppe tag erarbeitet seit 2008 in Leipzig Stückentwicklungen und performative Formate in Auseinandersetzung mit der politischen Gegenwart. Ihr politisches Schreiben, Performen und Spielen entsteht oftmals an der Schnittstelle zur Soziokultur und wird durch die hohe individuelle Bereitschaft des jeweiligen Ensembles getragen. In den letzten Jahren sorgte das Kollektiv mit Stücken wie „Generation Occupied“, „Free Syrian Angst“ oder „L.E. dreams“ für Aufmerksamkeit in der Leipziger Off-Szene und darüber hinaus.

eine Veranstaltung der gruppe tag