Shoppen & Ficken

von Mark Ravenhill

Die Werte, die sich um das Leben von Lulu, Marc, Gary und Robbie ranken, sind „Shoppen“ und „Ficken“. Eigentlich jedoch stecken in diesen beiden Worten die Sehnsüchte aller Menschen: die Suche nach Liebe, Geborgenheit, Freiheit und Glück. Was auf den ersten Blick hart und extrem erscheinen mag, offenbart eine tiefere Wirklichkeit: Wie weit prostituiert sich jeder Einzelne, um seine Ziele zu erreichen? Wie weit geht er, um seine Sehnsüchte zu befriedigen?


Regie: Elisa Jentsch | Assistenz: Benno Hörold | Es spielen: Sarah Arndtz, Jens Dörre, Ricardo Endt, Katja Fischer, Philipp Nerlich


MDR Figaro (Stefan Kanis): „Ein zu großen Teilen kraftvoller und farbiger Abend. Das Ensemble hält sich Äußerlichkeiten weitgehend vom Hals und das will bei diesem Milieustück etwas heißen. Natürlich geschieht den Figuren im Schlauch ihres Raumes der Schrecken nicht wirklich, und das behauptet die Inszenierung klugerweise auch nicht. Die Spieler zeigen aber doch eine Art von erhoffter Blutsverwandtschaft, eine Sehnsucht nach der Heftigkeit des Vor-Lebens ihres Textes, ihrer Figuren. Und mit diesem Wahrheitsbegehren, das sich vor der Hölle fürchtet, springen sie ab und an sogar weiter als manch abgebrühtes Darstellen, das sich nichts schenken will.“


www.leipzig-jetzt.de: „Ich jedenfalls habe einmal wieder geweint im Theater. Das passiert ja nicht so häufig in diesen Zeiten, da man vor lauter Abgeklärtkeit und Zynismus nicht mal mehr ordentlich applaudieren mag. Und ich wünsche mir immer wieder immer mehr Theater, das mir die alten Fragen vorführt, bis ich es schaffe, sie mir selbst zu stellen – und sie nicht mehr trenne von meinem eigenen Bewusstsein, das immer wieder dazu neigt zu sagen:
Alles schon gesehen.“