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Die Liebe deines (Über)Lebens

Gastspiel [naɪ̯n]theaterCoLaborativ (Leipzig)

Der Ort: Ein stehen gelassenes Set einer Seifenoper? Die Chillout-Area einer Afterhour-Party? Eine Wohnung für soziale Grenzgestalten?

Vier Menschen begegnen sich in immer anderen Konstellationen zwischen Angst und Liebe. Jeder will etwas sein für den Anderen, jeder optimiert sich, um den Ansprüchen des Anderen, aber auch denen des modernen Beziehungsmarktes zu entsprechen. Kann man überhaupt so lieben, wie uns das täglich vorgelebt wird? Wie weit geht man für die große Liebe? Reicht ein neuer Haarschnitt, oder muss es gar der Freitod sein? Wer glaubt denn überhaupt noch an die Liebe als wegweisendes Symbol jenseits verheißungsvoller Pommes-Werbeslogans und der Flucht ins Eigenheim mit Vorgarten und Schmusepop? Kann uns die Liebe noch etwas sagen? Über uns? Oder muss da was Neues her? Und was meine ich eigentlich, wenn ich sage: “ICH LIEBE DICH”? Ist das eine Bejahung, eine Warnung, oder eine Drohung?

Eine Farce über “die schönste Sache, mit der man die Angst vor dem Sterben, die in uns allen wohnt, zumindest phasenweise vergessen machen kann.” (Maximilian Schell)


Es spielen: Florian Wessels, Mareike Dobberthien, Markus Braun, Soheil Boroumand | Text: Soheil Boroumand | Regie: Sebastian Thiers | Künstlerische Mitarbeit: Christian Udo Eichner


Das [naɪ̯n]theaterCoLaborativ will sich den institutionalisierten Produktionsbedingungen entziehen, um diese aus einem künstlerischen Anspruch heraus zu formen. Colaborativ (co-: zusammen-, mit-: laborare: arbeiten, leiden, sich abmühen) beschreibt die Form der Zusammenarbeit, bei der es darum geht, Widersprüche einzuräumen und nicht aus der Welt zu räumen. Um der Vereinzelung entgegenzuwirken, die eine Austauschbarkeit jedes Einzelnen nach sich zieht, wird der Austauschbarkeit der Kampf angesagt (siehe: Neuntötermanifest, Erster Gang). Sie wird soweit wie möglich ausgeschlossen. Das “Theater” im Namen zeigt den Hintergrund, Interessenfeld und Ausdrucksform des CoLaborativs.