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Geschlossene Gesellschaft

von Jean-Paul Sartre

Im Reich der Toten treffen der Feigling Garcin, die Kindsmörderin Estelle und die Manipulatorin Inés aufeinander. Alle erwarten aufgrund ihres schlechten Lebens die Qualen der Hölle, respektive Feuer, Folter und Fesseln. Doch bald erkennen sie, dass kein Folterknecht sie büßen lässt – ihre Hölle besteht darin, sich gegenseitig zu quälen.

„Die Hölle, das sind die anderen“ ist die Erkenntnis, die von den drei Figuren, die unterschiedlicher nicht sein können, nach anfänglichem Abtasten gewonnen wird. Sie können nicht mit und nicht ohne einander.

Innerhalb dieser bizarren Umgebung erklärt Sartre seine Vorstellung von Selbsterkenntnis, die abhängig ist vom Urteil der anderen. Alles, was der Mensch tut und sagt, tut und sagt er unter dem Blick seiner Mitmenschen. Zum Martyrium wird dies, wenn er nicht in der Lage ist, sich aus Feigheit, Gewohnheit oder Fatalismus von diesem zu befreien, sondern zum Opfer wird, sich in totale Abhängigkeit der Sicht und Meinung der anderen begibt.


Regie: Tina Tramp | Komposition/Musik: Hannes Naumann | Es spielen: Maria Aigner, Karla Müller, Stefan Simanek)