I ♥ Lenz

von Georg Büchner/Sebastian Börngen

Lenz haut ab in den Wald. Begleitet von zunehmenden Bewusstseinstörungen verliert er sich mehr und mehr in der ihn umgebenden Natur. Zwischen Wahnsinn und absolutem Glück, dreht er dort seine Bahnen. Es scheint, dass ihm jegliches Gefühl für Raum und Zeit abhanden gekommen sei…

Wir befinden uns auf einem Zeltplatz irgendwo in der Dübener Heide. Hier soll das Doku-Drama „I ♥ Lenz“ gedreht werden. Anknüpfend an Georg Büchners Novelle über den Schriftsteller Jakob Michael Reinhold Lenz, sollen historisch belegbare Begebenheiten detailgetreu nachgestellt werden. Geschichte soll somit für den Zuschauer erlebbar werden. Am Drehort kulminieren die Ereignisse. Ein junger Schauspieler, der Lenz zum verwechseln ähnlich sieht, beginnt die Frage nach der Emanzipation seines Künstlerdaseins zu stellen: Kann es sein, dass ich nur noch begehrenswert bin, wenn ich sichtbar, lebendig und sexy bin? Welche Rolle spielen meine Erfahrungen und Subjektivität, wenn der Grund für meine Besetzung einzig und allein mein toller Körper ist? – Wird es der jungen und ehrgeizigen Regisseurin gelingen ihn von den Vorteilen seines Marktwertes zu überzeugen oder gerät das gesamte Filmprojekt durch den aufmüpfigen Schauspieler ins Wanken?

Regie: Sebastian Börngen | Es spielen: Madeleine Brandt, Johanna Dähler, Christian Strobl, Josef Weitenbörner


LVZ (Torben Ibs): „… ein rasantes Debüt im Zeichen des Pop.“


Mit „I ♥ Lenz“ inszeniert Sebastian Börngen in den Cammerspielen Leipzig sein erstes abendfüllendes Stück. Im Frühjahr folgen in der Reihe „NewCammer – Nachwuchsregisseure in den Cammerspielen“ mit Kerstin Peupelmann und Steffi Dautert zwei weitere Regie-Debütanten mit ihren Inszenierungen. Die Cammerspiele zeichnen sich vor allem in den Bereichen Schauspiel und Regie immer wieder durch ihre ausgeprägte Nachwuchsarbeit aus.

Sebastian Börngen, geb. 1985 in Frankenberg/Sachsen, studiert Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig. Verschiedene Regieassistenzen/hospitationen u.a an der Skala in Leipzig sowie an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. In dieser Spielzeit leitet Börngen außerdem eine Theaterwerkstatt im Spinnwerk Leipzig. Gemeinsam mit verschiedenen Studenten erarbeitet er dort ein Stück, für das er auch Regie führen wird.