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Female Drama / Soliloqui

Theater-Performance

Selbst-Deklination, Selbst-Deklaration.

Eine Frau, ein Körper, tausend mögliche Erzählungen. I am. I was. I have been. I will be. Die Deklination des Selbst. Die Deklination der Frau, die man hätte sein sollen, die man hätte sein wollen, die man gedurft zu sein gewollt haben gemusst hätte.

Die Deklination als Beugung, vor dem Spiegel, vor den Blicken der Anderen, vor der ewigen Erzählung einer Geschichte. Einer Geschichte ohne Frauen. Ohne die Frauen, die man zu sein gewünscht hätte. Ohne die Figuren, die Kameradinnen hätten gewesen sein können. Eine Geschichte von Frauen, deren Sprache nie gesprochen wurde, Soliloqui – I am. I was. I have been. I will be. Die Deklaration des Selbst. I am – mehr als das: weich und monströs, Mutter und Hure, Salome und Gretchen. Soliloqui/Female Drama ist der Versuch einer Selbstbemächtigung und –ermächtigung, im Sprechen auf der Bühne, im hysterischen Selbstgespräch, im Ansturm gegen die Last der Überlieferung, im Widerstand, gegen den entblößenden Blick des Anderen. Der widerständige Versuch, in Metaphern nicht aufzugehen, zu flüstern, zu schreien, zu schweigen. Soliloqui/Female Drama ist das Selbstgespräch und der Selbstentwurf einer Frau, die nichtfür andere, sondern zuallererst fürsich und mit sich spricht; in einem Spiegel, der für den Zuschauer unsichtbar ist: Sie ist Eine, in Stücke zerissen, „in Bruchstücke, von Frauen, von Diskursen, von Schweigen, von noch unberührten weißen Stellen…“

Soliloqui/Female Drama sammelt und versammelt Monologe weiblicher Dramen-Figuren, feministische Theorie, Manifeste, Prosa, Gedichte, Lieder und Fundstücke. Soliloqui/Female Drama ist: Female Drama – „Wovon sprach ich? Ja, von der Bühne. Jetzt bin ich nicht mehr so. Jetzt bin ich schon eine richtige Schauspielerin, ich spiele mit Lust, mit Begeisterung, bin auf der Bühne wie berauscht und fühle mich schön.“ Caroline Adler


Von und mit: Lulu Obermayer | Text/ Dramaturgie: Caroline Adler | Bühnenbild: Christoph Bartsch


Leipziger Volkszeitung (Markus Gärtner): „Obermayers Performance … vereint Schauspiel und Multimedia vor dem Kontext gesellschaftlicher Rollenbilder der Frau. Die gebürtige Münchnerin … offenbart in verschiedenen Rollen die Kämpfe und Zweifel der Frauen.“