„Analogkäse“ oder auch Kunstkäse genannt, ist gar kein richtiger Käse. Er ist ein Imitat. Österreichs Unwort des Jahres 2009 wird zum Unwort des heutigen Abends. In dieser ultimativen Kochshow wird der Etikettenschwindel der Industrie und des Lebens besungen der allerorten auf seine Zielgruppe wartet. Dabei wird mit dem bloßen Wort hantiert sowie mit den aus der Werbung bekannten Produkten. Wer am Ende der „Gelackmeierte“ ist – der Zuschauer oder der Moderator – wird sich zeigen. Und selbstverständlich darf das Ergebnis auch verkostet werden. – Guten Appetit!
Konzept/Leitung: Danilo Riedl | Spiel: Danilo Riedl
LVZ (Mathias Wöbking): „Zum Glück praktiziert Riedl in seiner Kochshow nicht nur Verbraucherschutz; vor allem macht er Trash-Theater. Herrlich, wie er das Natur-pur-Bio-Gemüse-Pulver in Mineralwasser kocht, Rotkraut mit Magnesium-Tabletten aufwertet und zum Dessert einen abgepackten Rührkuchen mit H-Milch verknetet. Nur essen will man das nicht. ‚Bio‘ bedeute ‚Bin im Off‘, erklärt er noch, und das Lügner etwas von Schauspielern haben müssen. Die Moral der Kocherei? Mehr Wahrheit wird nicht benötigt. Vielmehr braucht der Mensch offenbar, wie schon Tocotronic singen, bessere Lügen.“
ANTRIEBSELEMENTE [„das OFFene Format der Cammerspiele“] die (Plural): monatlich werden die Cammerspiele zur Bühne für Musik, Literatur, Lautpoesie und Rhetorik – eine ungezwungene Form der Abendunterhaltung im Freistil der Gesangs- und Darbietungstechniken mit Improvisation und schlagfertiger Moderation. A. will als künstlerisches Betätigungsfeld verstanden werden, das zum Probieren inspiriert und die musikalischen und darstellenden Künste beflügelt.