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Der trojanische Pudel

von Goethe/ Östrovsky | Margarethe und Heinrich in den Fängen
des modernen Liebesdiskurses | Regie: Sophie Östrovsky
NewCammer

Goethe wurde seinerzeit an den Idealen der „romantischen Liebe“ gemessen, an deren Produktion er selbst mitgewirkt hatte. Welches Verhältnis besteht zwischen Margarethe und Heinrich? Man stelle sich vor, die beiden wären bereits ein Paar und versuchen ihre Liebe am Leben zu erhalten. Doch pudelgleich schleichen sich Zweifel ein. Ein stetiger Versuch. Wie auch die Liebe ein ständiges Ausprobieren bei Goethe war und noch heute ist.

Die Inszenierung „Der trojanische Pudel“ orientiert sich an der klassischen Vorlage Goethes. Fausts Dilemma eines unstillbaren Wissensdursts findet durch die Problematik des Liebeshungers eine Ersetzung. Die Collage des Fauststoffes mit neuen Texten und die sich daraus eröffnenden Assoziationsräume erzählen eine wahre, vielseitige und dennoch nicht weniger verworrene Liebesgeschichte.

 

Vier Spielerinnen und Spieler: Margarethe, Heinrich, Mephisto und Helena wagen sich auf die Bühne, um sich der Liebe zu stellen. Die Zuschauenden erleben im Laufe des Abends Versatzstücke einer Liebesbeziehung, immer begleitet von der Frage, ob die „Liebe“ einen Ausweg aus Depression und Unheil zu schaffen vermag oder aber Auslöser derselbigen ist.


Steffen Georgi | Leipziger Volkszeitung | 01.12.2018: „Dass der ‚Diskurs der Liebe von extremer Einsamkeit‘ (Barthes) sei, ist ein Resultat dieser Analyse. Eine Einsamkeit, die sich von A bis Z und über alle emotionalen Auf und Ab spannt. Und das eben auch in Östrovskys Inszenierung, die darin … ihren Ton, ihre Qualität findet. Die Liebe: ein begossener Pudel. Groß, verirrt, verwirrt. Und einsam.“


Spiel: Clara Becker, Kay Liemann, Lukas Olszewski, Elise-Maria Ose | Regie: Sophie Östrovsky | Bühne: Annett Möller | Kostüm: Caroline Täschner | Musik: Cindy Weinhold

Das Projekt wurde gefördert durch das Studentenwerk Leipzig.