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DIE TROERINNEN/HEKABE

nach Euripides | Regie: Anna-Karoline Schiela

„Es gibt ein Unten, unter allem, für das die Worte fehlen. Dann kommt das Knurren.“
(Kassandra in „Hekabe“)

Troja, die einst leuchtende und mächtige Stadt, liegt in Trümmern; eine List der Griechen brachte nach zehn Jahren erbittertem Krieg ihren Untergang. Die wenigen überlebenden Frauen werden als Beutestücke verlost – unter Männern, unter Griechen, unter den Siegern der Schlacht. Hekabe, die gefallene Königin Trojas, hat alles verloren – ihre Kinder, ihren Mann, ihre Heimat – doch ein Ende des Leids, der Grausamkeit und der Demütigung ist nicht in Sicht…

In dichter Atmosphäre, zwischen gleißendem Licht und dunklen Schatten, verweben vier Schauspielende und eine Musikerin das Klagelied der Troerinnen mit den letzten Atemzügen ihrer Stadt. In der flirrenden Hitze des Untergangs und der andauernden Ausweglosigkeit des Krieges offenbart sich die Aktualität der Tragödie von Euripides: Der Tod als ewige Urangst des Menschen. Was muss passieren, dass diese Urangst sich verkehrt und zu einer Angst vor dem Leben wird?

DIE TROERINNEN/HEKABE ist das feine Tönen eines Klageliedes, der herbe Geschmack von Furcht und das leise Flimmern des Aufbegehrens, wenn Worte zu bloßem Geräusch werden.


Schauspiel: Jennifer Demmel, Karoline Günst, Clarissa Schneider, Thomas Zerck | Musik: Monika Krajka | Regie: Anna-Karoline Schiela | Assistenz: Maj Lilith Hemmesmann


Gefördert von der Stadt Leipzig, Kulturamt und dem Studentenwerk Leipzig. Gefördert vom FSR Kulturwissenschaften, FSR FaRAO, FSR Physik & Meteorologie und dem FSR Kunstpädagogik & Musikwissenschaft der Universität Leipzig.


Jennifer Demmel absolvierte nach ihrem Studium der Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig ihre Schauspielausbildung an der Theaterakademie Sachsen in Delitzsch. Seitdem arbeitet sie als freischaffende Schauspielerin u.a. in den Cammerspielen Leipzig, am Schauspiel Leipzig, im LOFFT Leipzig, in der Schaubühne Lindenfels, im Ost-Passage Theater Leipzig, am Neuen Theater Zeitz und an den Landesbühnen Sachsen Radebeul. Es bestehen Kollaborationen mit dem Tanzkollektiv urban collective, der freien Produktionsgruppe DAS ÜZ und der Sächsischen Bläserphilharmonie Bad Lausick. Außerdem leitet sie theaterpädagogische Workshops, arbeitet als Sprecherin, Regisseurin und Schauspiel-Coach.

Karoline Günst erhielt schon vor ihrer Schauspielausbildung in Kiel eine Gesangsausbildung sowie Bratschenunterricht. Nach ihrem Abschluss 2015 trat sie mit ihrem ersten eigenen Liederabend im Thalia in der Gaußstraße in Hamburg auf und ist seit dem regelmäßig mit Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters Kiel im Norden von Deutschland zu hören. 2016 zog es sie nach Leipzig, um sich während ihrer Arbeit als freischaffende Schauspielerin dem Studium der Theaterwissenschaft zu widmen, dass sie 2020 mit einem Bachelor abschloss. Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin und Performerin in Leipzig, u.a. im Lofft – Das Theater mit friendly fire, Studio Urbanistan, TheaterschaffT oder mit unterschiedlichen Produktionen in den Cammerspielen Leipzig spielte sie auch mit Herkules Opera&Theatre in Bern und Zürich, tritt mit eigenen Performances auf und arbeitet bei diversen Projekten als Musikerin und Sprecherin.

Clarissa Schneider absolvierte bis 2017 ihre Ausbildung zur Diplom-Schauspielerin an der Schauspielschule Mainz. Nach ihrem Abschluss siedelte sie mit ihrer Familie nach Leipzig über. Aktuell studiert sie neben ihrer schauspielerischen Tätigkeit Theaterwissenschaft und Sprechwissenschaft. In der freien Szene ist sie seit 2017 aktiv. In den Cammerspielen Leipzig spielte sie u.a. in „Die wundersame Relativität des Findens“ von Dorothea Wagner und in „Es gibt (k)eine Lösung, weil es (gar k)ein Problem gibt“ von Sven Glatzmaier. In „Hysteria“ von Mühlhausen/Fuhrmann ist sie das erste Mal als Solistin auf der Bühne der Cammerspiele zu sehen. Außerdem arbeitet sie als Schauspielerin für Film/Fernsehen und ist als Sprecherin und Sprechbildnerin tätig.

Der in Schwerin aufgewachsene Thomas Zerck sammelte erste Bühnenerfahrung am Staatstheater seiner Heimatstadt, wo er u. a. auch bei den Schlossfestspielen Schwerin und in diversen Schauspielproduktionen mitwirkte. Seine Schauspielausbildung absolvierte er an der Akademie für Darstellende Kunst in Ludwigsburg wo er u.a. als „Jean“ (Fräulein Julie), „Alexej Iwanowitsch“ (Der Spieler), „Athene“ (Orestie) und „Speedo“ (Desirevolution) auftrat. Nach seinem Studium ging er ins Ensemble des Tübinger Landestheaters, wo er u. a. „Karl Moor“ (Die Räuber), „Reinecke Fuchs“ (Reinecke Fuchs), „Ilias Kazantsakis“ (Soul Kitchen), „Brian Jones“ (Forever 27), „Frau“ (Herz der Finsternis) und „Kursiv“ (Abgesoffen) spielte. Seit der Spielzeit 2017/18 gastierte Thomas Zerck neben diversen Film und Fernsehproduktionen weiterhin am Landestheater Tübingen und als Schlagzeuger am Theater Lübeck (Räuber Hotzenplotz). In diesem Sommer war er in „A Clockwork Orange“ (schaefer||scherpinski) zu sehen.

Monika Krajka studierte nach ihrer Ausbildung zur Holzbildhauerin Kultur-, Film- und Medienwissenschaften in Konstanz und Neu-Delhi. Sie ist seit vielen Jahren als Konzert- und Festivalproduzentin, Bookerin und Gitarristin in unterschiedlichen Kollektiven und Bandkonstellationen im musikalischen Untergrund aktiv, unter anderem in Kollaborationen mit dem Horst Klub (Kreuzlingen, CH) und sdbs (Prag, CZ). Seit 2017 lebt sie in Leipzig und unterstützte drei Jahre lang LOFFT – DAS THEATER im Bereich Produktion und Öffentlichkeitsarbeit. Seit 2020 arbeitet sie für TRAFO, ein Förderprogramm für Kultur im ländlichen Raum. An den Rändern, den Schnittstellen und Rissen dieser Tätigkeiten wuchern künstlerische Konzepte und Narrative, die sie musikalisch, performativ und szenografisch aufgreift. Im Mittelpunkt stehen dabei Improvisation, Synästhesie und Experiment.

Anna-Karoline Schiela sammelt erste Schauspiel- und Regieerfahrungen an der Schauspielfabrik Berlin, um sich anschließend zur staatl. anerkannten Schauspielerin an der Theaterakademie Sachsen ausbilden zu lassen. Seitdem ist sie als freischaffende Schauspielerin, Regisseurin und Schauspiel-Coach in Berlin und Leipzig tätig. Ihr Weg führte sie u.a. an die Landesbühnen Sachsen, die Cammerspiele Leipzig, das Ost-Passage Theater, sowie jeweils als Ensemblemitglied an das Moderne Theater Oderland und zum Theater Fact. 2017 gründete sie mit Kollegen das Theaterkollektiv theaterbundt in Leipzig, mit dem sie u.a. in diesem Sommer als Don Quijote/Sancho Panza im Willsons gastierte. Nach „Die Zofen“ (Jean Genet) ist „Die Troerinnen/Hekabe“ (Euripides) ihre zweite Regiearbeit an den Cammerspielen.


Gefördert durch das Studentwerk der Universität Leipzig

Gefördert durch das Studentwerk Leipzig