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I would prefer not to

Eine Wall Street-Story | nach der Erzählung „Bartleby der Schreiber“ von Herman Melville | von DAS ÜZ

Ich sehe seine Gestalt noch heute vor mir –
ausdruckslos sauber, erbarmungswürdig
achtbar, hoffnungslos einsam. Es war Bartleby.
Herman Melville, Bartleby

Ein seltsamer junger Mann namens Bartleby wird in einer New Yorker Anwaltskanzlei als Kopist eingestellt. Er bekommt einen Arbeitsplatz am Fenster. Wenn er hinausschaut, sieht er eine nackte Häuserwand. Seine Kollegen werden Ingwer-Keks, Truthahn und Kneifer genannt. Willkommen an der Wall Street!

Ohne besonderen Grund beschließt Bartleby eines schönen Tages seine Arbeit einzustellen. Zum Ärger seiner Kollegen und seines Vorgesetzten denkt er aber nicht daran, seinen Arbeitsplatz zu verlassen oder zu kündigen. Stattdessen sitzt er untätig an seinem Schreibtisch und beobachtet den Putz an der Wand. Jeder Kommunikationsversuch von Seiten seiner Kollegen endet mit einem höflichen, aber bestimmten: „I would prefer not to.“

Verweigerung, Subversion und Depression das sind die Spannungsfelder zwischen denen sich Bartleby in der neuen Koproduktion von DAS ÜZ und den Cammerspielen (Regie: Christian Hanisch) bewegt. Der Leipziger Schauspieler Thomas Deubel übernimmt dabei u. a. die Rolle von Bartlebys Vorgesetzten, der uns dessen absurd witzige und unverschämt traurige Geschichte erzählt.

Eine Koproduktion von DAS ÜZ und Cammerspiele Leipzig


Regie: Christian Hanisch | Dramaturgie: Christoph Awe | Schauspieler: Thomas Deubel


Sarah Englisch | Leipziger Volkszeitung | 28.04.2018: „Die berührende Geschichte, umgesetzt von Regisseur Christian Hanisch und Dramaturg Christoph Awe, wird mit einem Zwinkerer erzählt, ein Slapstick-Witz hier, eine überzogene Geste dort, dennoch wird nichts ins Lächerliche gezogen, der Ernst der Thematik begleitet das gesamte Stück.“