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Kaspar

eine Sprechfolterung | von Peter Handke | Barletti/Waas

“Das Stück Kaspar zeigt nicht, wie es wirklich ist oder wirklich
war mit Kaspar Hauser. Es zeigt, was möglich ist mit jemandem.“
Peter Handke

Kann man einen Menschen durch Sprechen, durch eine „Sprechfolterung“ – wie Handke es ausdrückt – zu einer Identität bringen? Am Anfang ist Kaspar eine Art autistisches Wesen mit einem unmittelbaren und grenzenlosen Bezug zu allem, was ihn umgibt. Am Ende ist Kaspar in die Wirklichkeit übergeführt und weiß auch, was er dabei verloren hat.

Foto: Maurizio Buttazzo

Auf dieser Geschichte beruht alles, was wir Bewusstsein nennen. Empfindungen und Worte passen nicht zusammen, man kann den Worten nicht trauen, kann sich höchstens in Sätzen zurechtfinden, dem eigenen Misstrauen nachspüren und entdecken, dass es immer weitergeht. Das Stück zeigt, wie jemand durch Sprechen zum Sprechen gebracht werden kann.

Am Ende sind wir alle gleich und viel näher beisammen, als wir das so gemeinhin behaupten würden. Wir sind alle Kaspar – man muss sich nur die Zeit nehmen, genau hinzuhorchen.

Lea Barletti und Werner Waas spielen dieses Spiel mit offenen Karten und lassen sich bei dieser Folterung zusehen, die eigentlich ein Weg ins Ungewisse ist.


Von und mit: Lea Barletti, Werner Waas | Mitarbeit: Iacopo Fulgi, Harald Wissler


Eine Produktion von Barletti und Waas in Kooperation mit ItzBerlin e.V.