Eine Frau machte sich auf die Suche nach einer besten Freundin für’s Leben. Sie hatte von zahlreichen Frauenpaaren gehört, die sehnsuchtsvolle Brieffreundinnenschaften pflegten, von Rosa Luxemburg und Clara Zetkin, die sich über eine Welt voller Fragen austauschen wollten, von Höchstgeschwindigkeiten, die Elsie Knockers und Mairi Chisholmmits auf Motorradtouren erreichten und von einem Musenverein, den fünf Freundinnen gegründet hatten um selbst verfasste Texte zu besprechen. Die Frau ahnte, dass mit einer besten Freundin das Leben halb so schwer und doppelt so schön sein würde.
Frauenfreundschaften sind seit Jahrhunderten Sehnsuchts- und Rückzugsorte, eigene Welten, in denen anti-patriarchale Gesetze gelten, sie sind geprägt von Empathie, Empowerment, und immer wieder regem Austausch.
My best friend ist ein Abend wie ein nie endendes, sich immer weiter verzweigendes Gespräch. Wir gründen eine Band, essen Nudeln mit Pesto, besprechen die Geschichte des Universums, stolpern durch die Küche, halten gegenseitige Bewunderungsreden, trinken Aperol am Meer, rennen um die Wette, feuern uns an, finden unseren Seelenfrieden, verlieren ihn wieder – und sind wie immer viel zu spät dran.
„Was meine beste Freundin für mich ist, fragen Sie? (lacht, dann trocken): alles. Sie ist alles.“ Eine Liebeserklärung an alle besten Freundinnen.
Stückentwicklung: Mira Leibold & Luzia Oppermann