Die Cammerspiele öffnen ihre Pforten und laden zu paradiesischen Aussichten auf die kommende Theatersaison.
Premieren, Koproduktionen, CammerConcerts und Improshows stehen auf dem Programm. In einer begehbaren Spielzeitvorschau werden zukünftige Projekte an unterschiedlichen Stationen mit allen Sinnen erlebbar und Initiatoren sowie Mitwirkende stehen Rede und Antwort. Ob Badeerlebnisse mit Sekt, hörbar gemachte Gedankenwelten oder intime Begegnung mit dem eigenen Abbild – ein Hauch Paradies wird den Zuschauer stets begleiten, denn auch das aktuelle Spielzeitmotto „another day in paradise“ ist Thema der diesjährigen Spielzeiteröffnung.
Projekte der Spielzeit 2016/17 sind u.a. „Hol mich hier raus, ich bin ein Stern“, ein Hörspieltheater von Thomas Kirsche, „Sie“ von Jean Genet in einer Inszenierung von Olav Amende, „The Waves“, ein musikalisches Hörtheater nach dem Roman von Virginia Woolf unter der Leitung von Gwen Kyrg, „Am Brühl“, ein dokumentarisches Theaterstück über eine Hausgemeinschaft in der DDR von Sascha Schmidt sowie „Einsame Menschen“ von Gerhart Hauptmann unter der Regie von Danilo Riedl.
Die Zuschauer dürfen also gespannt sein, was sie in den kommenden Monaten in den Cammerspielen erwartet und vielleicht finden sie ja irgendwo unter den Brettern, die die Welt bedeuten eine Idee vom Paradies.
Von & mit: Olav Amende | SIE | Christian Feist | CAMMERCONCERTS | glanz&krawall | LA HAINE – EINE HÄSSLICHE BESTANDSAUFNAHME| Tim Kahn | NICHTSNUTZE, ALLE (AT)| Thomas Kirsche | HOL MICH HIER RAUS, ICH BIN EIN STERN | Gwen Kyrg | THE WAVES | Danilo Riedl | EINSAME MENSCHEN | Sascha Schmidt | AM BRÜHL | VierVolt | VIERVOLT – DIE IMPROSHOW | Dorothea Wagner | DER FRIEDEN
SPIELZEITMOTTO: „another day in paradise“
In der Spielzeit 2016/17 begeben sich die Cammerspiele entgegen aller globaler Tendenzen auf die Suche nach der Idee des Paradieses. Wir trotzen den Verboten des gesunden Menschenverstandes, der den Traum vom Paradies angesichts eines zerfallenden Europas, zunehmender Umweltkatastrophen und weltweiter Terrorhysterie geradezu verbietet. Wir frönen der stärker werdenden Sehnsucht nach dem Paradies in unsicheren Zeiten und fordern paradiesische Zustände – Anachronismus hin oder her – hier! Jetzt! Sofort! Das Paradies lauert schließlich an jeder Ecke. Und vielleicht ist ja die Bühne das Paradies, nach dem wir alle – egal ob Zuschauer oder Spieler – suchen. Schließlich werden hier Träume wahr, Wünsche erfüllt und die Gedanken frei. Oder?
Vielleicht versteckt sich das Paradies aber auch irgendwo zwischen den Zeilen und hinter den Worten. Zwischen Bühne und Zuschauerraum. Zwischen den Sehenden und denen, die gesehen werden. Zwischen den Stühlen, zwischen den Zeiten, zwischen Diesseits und Jenseits, zwischen persönlicher Glücksoase und globaler Weltneuordnung. Irgendwo da, wo sich die Wirklichkeiten reiben. Zumindest als Ahnung. Für einen kurzen Moment.
Und wenn unter dem Asphalt der Strand liegt, dann finden wir unter den Brettern, die die Welt bedeuten, garantiert das Paradies. Also sollten wir es suchen. Machen wir uns auf den Weg!