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Triton

Ein märchenhaftes Theaterspiel mit Maskenfiguren
von COMPANIA SINCARA

Protelino, ungehorsamer Diener Tritons, des Herrschers über alle Ozeane, ist auf der Flucht. Er hatte versehentlich das Zeitalter der Menschen ausgelöst und nun pfeifen von überall her die Maschinen und verkünden das Anthropozän. Triton tobt und sinnt auf Rache. Doch der listige Protelino flieht an Land. So gelangt er in die Stadt, die keinen Namen trägt. Auf den ersten Blick ein Hort der tiefen Eintracht und des gemeinsamen Gewinns, wird sie in den Kunststücken des Protelino schnell als Ort der Ignoranz und des Eigensinns sichtbar. Es beginnt ein rasantes Spiel der Betrügereien und Schmeichelei – mit verheerenden Folgen.

TRITON legt den Fokus auf die aktuelle Problematik des sogenannten ›Anthropozän‹. Unter dem gleichen Namen wie die europäische Grenzkontrolle durch die Sicherheitsagentur Frontex befasst sich das Stück auf spielerisch-kritische Weise mit den geopolitischen Auswirkungen des ›Menschenzeitalters‹. Die Fortschrittsmaschine Mensch negiert mit ihrer Lebensweise die eigene Zukunft. ›Utopielosigkeit‹ greift um sich und mit ihr radikale Ideo­logien, die Alternative durch Abschottung versprechen. TRITON will von einer Hoffnung erzählen. Der Hoffnung auf ein Weiterleben, ja vielleicht sogar Überleben in einer Stadt als Ort transkulturellen Miteinanders – eine neue Utopie.

Über kleine Maschinenzauber, Masken und Musik, eine fröhlich-ernste Sprache und ein allgemein hoch körperliches Spiel mit leichter Akrobatik und grobem Tanz erzählt TRITON eine kleine Geschichte auf der Schwelle zwischen Zivilisation und Natur.

TRITON ist eine Koproduktion von COMPANIA SINCARA mit den Cammerspielen Leipzig. Das Projekt wurde gefördert von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.


Es spielen: Rico Dietzmeyer, Gwen Kyrg, Philipp Nerlich, Eric Schellenberger und Marie Wolff | Musik: Johannes Golchert & Anuschka Jokisch | Regie & Szenario: Rico Dietzmeyer CC | Masken- und Figurenbau: Franziska Schubert | Bühnenbau & Ausstattung:  Lisa-Maria Totzke | Dramaturgie:  Sina Neueder | Regieassistenz: Christoph Püngel


Compania Sincara

Compania Sincara ist ein 2016 gegründetes Theaterkollektiv mit Basis in Leipzig, das sich durch ein komödiantisches und poetisches Spiel mit Masken und Figuren auszeichnet. Im Zentrum der Theaterarbeit steht dabei ein spielerischer Umgang mit dem Menschsein. Die Compagnie sucht nach neuen und alten, experimentellen und historischen Spiel- und Erzählweisen, um in Zeiten von Utopielosigkeit und gesellschaftlichem Umbruch auf kommu¬nikationsfreudige, publikumsnahe Weise Lust auf neue Denkmodelle zu machen.

Die Theatermacher verstehen sich als Europäer. Ihre Spielweise ist fließend, bewegt sich in unter-schiedlichen Räumen, durchbricht Genregrenzen und lässt sich nur schwer eindeutigen Kategorien zuordnen. Eines ist sie aber mit Sicherheit: politisch.

Compania Sincara beschränkt seine Spieltätigkeit nicht nur auf Deutschland. 2017/18 spielte das Kollektiv auf Festivals in Österreich, Ungarn (darunter beim V. MITEM), Estland und Russland. In den verschiedenen Ländern wurde das Ensemble mit mehreren Preisen ausge¬zeichnet. 2017 und 2018 war die Compagnie zweimal in Folge für den Leipziger Bewegungskunstpreis nominiert, sowie 2017 für den Fritz-Wortelmann-Preis. 2016 erhielt sie den Theaterpreis amarena des BDAT.

Internet: compania-sincara.com