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Adams Äpfel

nach dem gleichnamigen Film von Anders Thomas Jensen | Regie: Danilo Riedl, Deutsch von Beate Klöckner | Bühnenfassung von K. D. Schmidt

Ivan und Adam kehren endlich zurück: Das bitterböse Sommertheater der Cammerspiele jetzt Indoor!

Ivan ist Landpfarrer einer kleinen Gemeinde und kümmert sich hingebungsvoll um Ex-Gefangene, die er auf seine ganz eigene Weise versucht zu resozialisieren. In Ivans Kirche arbeiten zwei Schwerverbrecher. Der Araber Khalid, der gerne Tankstellen überfällt und wahllos auf Menschen schießt und Gunnar, ein ehemaliger Tennisprofi mit Alkohol- und Esssucht sowie einer Vorliebe für nicht ganz legale Sexualpraktiken.

Seit neuestem betreut er Adam, einen gewalttätigen Neonazi mit Schlägervisage und Hitlerbild. Ivan lässt nichts unversucht, ihn in seinem grenzenlosen Optimismus wieder auf den rechten Weg zurückzubringen, doch Adam hat für das Weltbild des Pfarrers kein Verständnis. Er lebt und handelt nach dem Motto: „Der Stärkere gewinnt.“ Die Situation spitzt sich zu, alles läuft auf eine Katastrophe hinaus, bis es scheint, als mische sich der Allmächtige höchstpersönlich in das Geschehen ein…

Zwei Weltbilder treten in Adams Äpfel gegeneinander an: „Gutmensch“ gegen Neonazi. Die Figuren des Stückes müssen sich ständig zwischen diesen beiden Extremen entscheiden. Absolute Wahrheiten prallen unverhandelbar aufeinander, ohne Zwischenräume, in denen ein Dialog möglich wäre. Das Stück tut alles dafür, die Zuschauer immer wieder in Gewissensfallen zu locken, indem ständig die Grenzen des guten Geschmacks und des gesellschaftlich Akzeptierten „in Wort und Tat“ überschritten werden. Dafür wird eine Geschichte voller janusköpfiger Figuren erzählt, ein bitterböses Sommertheater-Märchen mit viel Musik und schwarzem Humor.


Es spielen: Karoline Günst, Paul Becker, Ralf Donis, Christian Feist, Falko Köpp, Dietmar Voigt | Regie/Bühne: Danilo Riedl | Konzeptionelle Mitarbeit: Christian Hanisch | Musikalische Arrangements: Kristin Nicolai | Kostüm: Zäzilie Schilling | Regieassistenz: Victoria Weber


miss laine | reihesiebenemitte | 22.07.2019: „Wach sollte man sein für dieses Sommertheater und mit offenem Herzen schauen. Da passiert was – mit den Menschen auf der Bühne und denen im Publikum. Da hat jemand etwas zu erzählen. Und dazu ist’s ein herrlich schräger Spaß.“


Friederike Ostwald | Leipziger Volkszeitung | 22. Juli 2019: „Trotz viel Stoff zum Nachdenken kommt aber die Unterhaltung nicht zu kurz. Das gesamte Ensemble gibt alles, um die Charaktere humoristisch zu überzeichnen.“


Danilo Riedl, *1982, ist Geprüfter Kulturmanager, arbeitet seit 2006 als freier Regisseur und Schauspieler in Leipzig. Er war bereits in über 25 Produktionen als Regisseur und Schauspieler an den Cammerspielen Leipzig tätig, daneben auch in zahlreichen anderen Projekten der Freien Szene Leipzigs (u. a. Inselbühne, Theaterturbine, Das ÜZ, Knalltheater, Theater fact, Bühne LE, SonderEntertainmentKommando). Von 2008-2010 arbeitete er am Centraltheater Leipzig als Regieassistent. 2010 gewann er als Schauspieler den Sächsischen Amateurtheaterpreis für die Cammerspiele-Produktion „Darjeeling Express“ (Regie: Christian Hanisch). Zu seinen letzten Inszenierungen an den Cammerspielen Leipzig zählen „Blondi oder die sexuellen Neurosen der Eva Braun“ (2016), „Einsame Menschen“ (2017) und „Mercedes“ (2018).