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Flugschneider, Leinen Los – Für die Sterne!

Inklusive Theaterpraxis am HEYOKA Theater (Ulm) – Vorstellung und Gespräch | Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Freie Radikale – Unabhängige Theaterarbeit heute“ des Centre of Competence for Theatre (CCT) und des Instituts für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig

Achtung. Corona-bedingt findet die Veranstaltung nur online statt.

Hier die Links zur Veranstaltung: per Zoom oder Skype für Unternehmen

„Das HEYOKA Theater übernimmt gesellschaftliche Verantwortung durch sein Engagement für Inklusion. Im HEYOKATheater gehen wir davon aus, dass kein Mensch defizitär ist. Bei unseren Theaterproduktionen ist jede und jeder willkommen, unabhängig von besonderen Bedürfnissen oder Herkunft. Diese Kultur des Willkommens und Miteinanders ist der Kern unserer Arbeit, durch den wir die besonderen Gaben jedes unserer Mitspieler auf der Bühne zum Glänzen bringen.“
(Team, HEYOKA Theater)

Der Begriff „Heyoka“ stammt aus der Sprache der nordamerikanischen Lakota. Die Heyoka hatten die Aufgabe, die gewohnte Form des Zusammenlebens auf den Kopf zu stellen. Dafür mussten sie jedoch bereit sein, anders zu sein, als die anderen. Dieser Ansatz stellt als Leitbild die Struktur der Arbeit des HEYOKA Theaters in Ulm dar – auch das HEYOKA Theater stellt die Realität auf den Kopf, indem es die Definition von Normalität aufbricht. In dem integrativen Theater spielen Menschen mit Behinderungen, Menschen mit psychischen Krankheiten, engagierte ­Laien und Profis seit etlichen Jahren zusammen. Die Arbeit des HEYOKA Theaters wurde u.a. 2015 mit dem Landesamateurtheaterpreis Lamathea und 2016 mit dem Bundesamateurtheaterpreis AMARENA ausgezeichnet.

Der Abend „Flugschneider, Leinen Los – Für die Sterne!“ beginnt mit der Vorstellung der konkreten Theaterpraxis in einem Gespräch mit Simon Reimold und Eva Ellerkamp und einigen visuellen Ausschnitten ihrer Arbeit am HEYOKA Theater. Anschließend wird das Thema weitergefasst und mit Melanie Gruß, Ella Burkhard und Gustavo Fijalkov über die Möglichkeiten und Herausforderungen inklusiver Theaterarbeit diskutiert.


Mit: Eva Ellerkamp – HEYOKA Theater, künstlerische Leitung und Regie, Simon Reimold – HEYOKA Theater, Schauspiel, Musik und Gruppenleitung, Gustavo Fijalkov – Forward Dance Company, Künstlerische Projektleitung, Melanie Gruß – Institut für Theaterwissenschaft, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Ella Burkhard –MaDiThea, Trainerin | Moderation: Günther Heeg & Meera Theeßen


Freie Radikale – Unabhängige Theaterarbeit heute
Veranstaltungsreihe des Centre of Competence for Theatre (CCT) und des Instituts für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig

Die freie und Amateurszene in Theater und verwandten Künsten ist in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten nicht nur ein immer lebendigerer und kreativerer Ort kultureller Selbstverständigung geworden, sie wird sogar zunehmend als wichtiger kulturpolitischer Ansprechpartner gesehen und von manchen sogar als Praxisform der Zukunft apostrophiert. Zwischen diesen Extremen von Heilserwartung und Untergangsstimmung im kulturellen Bereich geschieht aber auch ästhetisch, soziokulturell und organisatorisch im wahrsten Sinne Weltbewegendes. Von community theatre über kollektive Arbeitsprozesse und transkulturelle Erfahrungsräume bis hin zu gut gemachter Unterhaltung durch ‚well made plays‘ finden sich in der Amateur- und freien Theaterpraxis vielfältigste Formen und Strategien, die immer zum Ziel haben, Menschen zusammenzubringen und sie gemeinsam Erfahrungen und Erkenntnisse zugleich gewinnen zu lassen. In der Spanne zwischen lokaler und regionaler sowie internationaler und transkultureller Arbeit lassen sich in den freien und Amateurkünsten der Gegenwart Potenziale für ein Zusammenleben unter herausfordernden Umständen gewinnen.

Im Wintersemester 2020/21 u.a. mit Simon Reimold (HEYOKA Theater, Ulm), Gustavo Fijalkow (Fast Forward Dance Company, Leipzig), Holger Bergmann (DIE VIELEN, Berlin), Carlotta Vitale (Potenza, Italien) und vielen anderen.