Die meisten werden sie noch aus ihrer Kindheit kennen, die Urzeitkrebse aus der Micky Maus oder den YPS-Heften. Man schüttet ein magisches Wunderpulver ins Wasser und wie von Zauberhand erwachen kleine mythische Wesen zum Leben. Das Pulver war ein Versprechen auf ein unerhörtes Erlebnis und ein Einblick in eine Zeit, in der es den Menschen noch nicht gab.
Die großen Katastrophen stehen unmittelbar bevor: das Klima verändert sich rasant, Covid-19 gibt uns einen kleinen Einblick in eine Welt der Pandemien und Multiresistenzen und eine beunruhigende Anzahl von Regierungen flirten offen mit Nationalismus und Totalitarismus. Die vielbeschworene Endzeit ist nah, vielleicht sind wir auch schon mitten drin. Aber was kommt danach? Wir sagen: Eine neue Urzeit.
Wir stellen uns vor, die Menschheit gäbe es noch gar nicht. Die Zeitrechnung hätte noch nicht begonnen. Alles was vor uns liegt, ist offen und wartet darauf von uns gestaltet zu werden. Alles was wir kennen, ist (noch) nicht da und doch ist alles schon vorhanden. Die Elemente, die Urzeitkrebse, die verlorenen Welten. Die Bausteine, die darauf warten, neu zusammengesetzt zu werden.
URZEIT. Das ist das Unbekannte, das Ungestaltete. Hitze. Urwald. Gigantische Wesen. Angst davor und gleichzeitig Verheißung. Alle Katastrophen gehören von nun an der Zukunft an. Noch weit weg. Wir können es von jetzt an besser machen, als die, die nach uns kommen werden. Was passiert, wenn wir die URZEIT als Zukunft begreifen und die Gegenwart als Vergangenheit, von der wir lernen können. Die URZEIT liegt vor uns und hinter uns zugleich. Lasst uns die LEBENSZEICHEN AUS DER URZEIT in dieser Spielzeit aus dem Theaterraum vernehmen!
Los geht es mit dem Live-Science-Fiction-Rollenspiel 2174 (Regie: Cyprian Zajt) am 10. September, gefolgt von der interdisziplinären Messe MARIANNE (von Sven Galtmaier) in der Halle A des WERK 2 am 22. September. Ab 29. September startet mit ÜBER MORGEN ein theatraler Audiowalk durch eine Stadt, die es noch nicht mal gibt (von DIE SOZIALE FIKTION) auf der Freifläche am Bayerischen Bahnhof und gleich darauf, am 30. September premiert das poetische Monologtheater HYSTERIA (von Mühlhausen|Fuhrmann) über das Aus-der-Form-Fallen und das Rätsel um die „Hystéra“; altgriechisch: Gebärmutter in den Cammerspielen.
Wir freuen uns auf Euch!